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Menschenwürdige Aufnahme
für alle Schutzsuchenden

Leitbild

Sinn & Zweck

Das Psychosoziale Zentrum für Geflüchtete Düsseldorf e.V. (PSZ) ist eine Beratungsstelle und unterstützt geflüchtete Menschen mit schweren psychischen Belastungen in unsicherer Aufenthaltssituation. Ebenso bietet das PSZ interkulturelle Erziehungshilfen an, die sich an Familien mit Einwanderungsgeschichte richten.

Viele unserer Klient*innen sind Überlebende von schwerer Gewalt und Betroffene von globalen Ungerechtigkeitsverhältnissen. Unsere Klient*innen sind häufig gesellschaftlich besonders exkludiert: Als Geflüchtete haben sie einen eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Rechten wie Arbeit, Bildung, Gesundheit und Sozialleistungen. Zudem sind sie durch traumatisierende Erfahrungen, unsichere Aufenthaltssituationen und fehlende Anerkennung ihrer Qualifikationen benachteiligt. Soziale Stigmatisierung, Diskriminierung und Rassismus verstärken ihre Ausgrenzung, während sprachliche und bürokratische Hürden, sowie prekäre Wohnverhältnisse ihre Integration erschweren. 

Wir begegnen den Klient*innen in ihren individuellen Problemlagen und Bedürfnissen, stärken ihre Ressourcen und unterstützen und empowern sie zur gesellschaftlichen Teilhabe. Dabei wird das soziale Umfeld einbezogen – soweit wie möglich und erwünscht. Aufgrund der psychischen Belastungen und klinischen Symptomausprägungen ist es für uns besonders zentral, einen sicheren Raum zu schaffen, in dem Klient*innen nach traumatischen Erfahrungen Schutz, psychosoziale Unterstützung und Psychotherapie erhalten.

Mit unserem diversen, multiprofessionellen und interdisziplinären Team beraten wir unsere Klient*innen sowohl in akuten Krisen als auch in längerfristigen Beratungs- und Therapiesettings. Fachkräfte unterschiedlicher regionaler Herkunft, religiöser Orientierung und professioneller Kompetenzen (u.a. sozialarbeiterisch, juristisch, psychologisch, psychotherapeutisch, pädagogisch, ärztlich, ökonomisch) arbeiten im engen kollegialen und fachlichen Austausch zusammen. 

Ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit ist die multi-sprachliche Kompetenz. In unserem internationalen Team sprechen wir mehr als 15 verschiedene Sprachen und arbeiten darüber hinaus mit qualifizierten Sprachmittler*innen zusammen, die über 60 Sprachen sprechen.

Durch Fortbildungsangebote sensibilisieren wir in relevanten Strukturen für die Bedürfnisse und Rechte von Geflüchteten und tragen unser Know-How nach außen. Wir teilen unsere Erfahrungen und unseren Wissensstand und befinden uns in kontinuierlichem Austausch mit Akteur*innen und Entscheidungsträger*innen. 

Im Rahmen von Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit engagieren wir uns für die Rechte und Bedarfe vulnerabler Geflüchteter auf verschiedenen Ebenen, indem wir unsere fachliche Expertise in Gremien und Arbeitskreisen einbringen, mit dem Ziel die strukturelle Ungleichbehandlung von Geflüchteten abzubauen und gerechte, gesundheitsfördernde Lebensbedingungen für Geflüchtete zu schaffen. 

Haltung & Werte

Unsere Haltung zeichnet sich durch den Respekt gegenüber jeder einzelnen Person aus – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Alter, Bildung, Behinderung, Erkrankung oder sozialem Status. Die Anerkennung der Menschenrechte ist das Fundament unserer Arbeit. Wir begegnen einander und unseren Mitmenschen mit Empathie und sind offen für neue Ideen und Meinungen. Dabei sind uns eine transparente Kommunikation, Flexibilität und Verbundenheit im Team wichtig. 

In unserer Arbeit erleben wir täglich die schädigenden Auswirkungen von gesellschaftlichen Machtverhältnissen, auch auf unsere Vorstellungen und unser Handeln (u.a. rassistische, antisemitische, antimuslimische, Roma- und Sinti-feindliche, queerfeindliche, patriarchale Strukturen sowie koloniale Kontinuitäten). Wir reflektieren diese kritisch, sowohl im Team als auch auf struktureller Ebene mit dem Ziel, zu einer gerechteren Gesellschaft beizutragen. Wir treten der Spaltung und Entmenschlichung in unserer Gesellschaft entgegen. Dabei bestärken wir uns darin, zuversichtlich und handlungsfähig zu bleiben. 

Uns ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem psychisch belastete Klient*innen sich wohl, sicher und akzeptiert fühlen und Vielfalt als Bereicherung betrachtet wird. Dafür streben wir einen möglichst diskriminierungsfreien Raum innerhalb des PSZs an. 

All diese Aspekte sind für uns Teil unseres Diversity-Verständnisses, das von Werten wie Fairness, Gerechtigkeit und Freude an Vielfalt geprägt ist. Wir bestärken und ermutigen uns in der Entfaltung unserer professionellen Kompetenzen.

Unsere Arbeit mit unseren Klient*innen ist geprägt von einer professionellen Parteilichkeit, einer traumatherapeutischen Grundhaltung. Dies bedeutet, dass wir im Rahmen unserer fachlichen Expertise unsere Klient*innen zur eigenen Handlungsfähigkeit ermächtigen und ihnen eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Unsere fachlichen Kompetenzen und unsere interdisziplinäre und selbstreflektierte Arbeitsweise ermöglicht es uns, dem herausfordernden Kontext professionell zu begegnen. Dabei ist es uns wichtig, unsere eigenen Grenzen und die unserer Klient*innen zu respektieren. 

In der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Familien und Institutionen steht der Schutz des Kindeswohls an erster Stelle. Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder Gehör finden, ihre Meinungen ernst genommen werden und ein sicheres und unterstützendes Umfeld geschaffen wird, das den besonderen Herausforderungen und Erfahrungen dieser jungen Menschen Rechnung trägt. Durch kontextsensible Unterstützung und unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse streben wir an, dass geflüchtete Kinder und Jugendliche ihre Rechte vollständig ausüben können, ihre Fähigkeiten entwickeln und die bestmögliche Chance auf eine positive Zukunft erhalten.

Vision

Das PSZ setzt sich für eine Gesellschaft ein, in der Menschenrechte gelten und täglich umgesetzt werden, in der sichere Fluchtwege existieren und in der eine humane Einwanderungspolitik, frei von irrationalen Ängsten und Abwehr, Realität ist.

Geflüchtete Menschen mit Gewalterfahrungen erhalten Zugang zu sicheren Orten, zu Menschen und Institutionen, die ihre Lebensrealitäten verstehen, ihre Not und ihre Stärken (anerkennen und sie auf professionelle Weise bei der Bewältigung und Heilung und bei der Entwicklung ihrer Lebenskraft begleiten.

Wir streben eine ganzheitliche Versorgung für Menschen an, die Folter, Krieg und Gewalt erlebt haben. Ihre Bedürfnisse und ihre Rehabilitation stehen im Mittelpunkt eines zielgerichteten Ausbaus der Gesundheits-, vor allem der psychotherapeutischen Versorgungsstrukturen. Wir leisten unseren Beitrag für eine bereichsübergreifende Vernetzung und für den besseren Zugang von Geflüchteten.

Dabei nehmen wir unsere Rolle als professionelle Multiplikator*innen bewusst wahr und bringen unsere Expertise in politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse wirksam ein. Wir sehen uns in der Verantwortung, unsere professionelle Praxis immer wieder selbstkritisch zu überprüfen, weiter zu entwickeln und nach außen zu transferieren.

In unserer Vision haben alle Menschen die gleichen Rechte, können sich entfalten und einbringen, ohne dass diskriminierende Strukturen dies verhindern. Zugangsbarrieren, koloniale Kontinuitäten und Rassismen werden erkannt, benannt und beseitigt.

Diversität und offene, inhaltliche Auseinandersetzungen werden wertgeschätzt, für das gemeinsame gesellschaftliche Ziel und in gegenseitiger Achtung der individuellen Freiheiten und Entscheidungen.